Derzeit ist der klassische Ein-zu-Eins-Unterricht durch die Coronakrise sehr eingeschränkt möglich. Um in der Isolation weiterhin den psychischen Belastungen stand zu halten werden hier kreative Lösungen angeboten um weiterhin in Kontakt zu bleiben. Sei es mit einem Buddy, seinen Ensemblemitgliedern oder der Musik.
Viel Spaß damit.
Für einen digitalen Unterricht gibt es eine Vielzahl von Kollaborations-Plattformen. JamKazam und jammr sind speziell für Musiker*innen entwickelt worden und haben je nach technischen Rahmenbedingungen eine relativ geringe Latenz. Daneben gibt es die typischen Plattformen und Optionen wie Skype, FaceTime, WhatsApp-Video, Jitis, Webex und anderen. Hierzu gehört auch das in Mode gekommene Plattform Zoom, welche es ermöglicht mit mehreren Kameras Instrumentenansicht und Lehrenden zu zeigen. (Bei Zoom in den erweiterten Audio-Einstellen dazu unbedingt die Option „Originalton aktivieren“ einschalten, um andere Effekte, die für Sprache gut sind zu deaktivieren).[1]
Einzelunterricht
1. Studierende*r und Lehrende*r sind in benachbarten Räumen, verbunden über Kamera und Großbildmonitor, Mikrofone und Lautsprecher. Diese Variante ist Sängern*innen und Bläsern*innen vorbehalten, die die Gebäude zwar betreten, sich aber nicht im gleichen Raum aufhalten wollen. Im Unterschied zum Online-Unterricht wird es hier keine akustische und optische Latenz, sowie eine deutlich bessere Klangqualität als per Internet geben.
2. Studierende*r ist zuhause und Lehrende*r ist in der Hochschule (Online-Unterricht). Diese Version ist für Lehrende gedacht, die weiterhin Online-Unterricht abhalten möchten, aber selbst nicht über das notwendige Equipment bzw. nicht über eine entsprechende Wohnsituation verfügen.
3. Studierende*r ist in der Hochschule und Lehrende*r ist zuhause (Online-Unterricht). Diese Version ist für Studierende gedacht, die weiterhin Online-Unterricht erhalten möchten, aber selbst nicht über das notwendige Equipment bzw. nicht über eine entsprechende Wohnsituation verfügen, oder die entsprechenden Instrumente nicht zuhause haben (z.B. Schlagzeug).
4. Studierende*r und Lehrende*r sind jeweils zuhause (Online-Unterricht). Diese Version ist zunächst einmal für alle Studierenden und Lehrenden gedacht, die gesundheitliche Bedenken haben oder für die es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, die Gebäude zu betreten.[2]
5. Das Freiluftmuszieren oder das Musizieren in sehr großen Räumen mit geöffneten Fenstern mit entsprechend großen Abstand.
[1] https://ronaldkah.de/online-musizieren/
[2] Hochschule für Musik Würzburg (05-2020)
In der Lehre hat sich der Buddy gut integriert. Was versteckt sich dahinter? In einer Gruppe Studierender wählt jede*r (in einem Onlinemeeting) einen Buddy (Kumpel) aus. Diese Person dient zum täglichen/wöchentlichen Austausch. Austauschmöglichkeiten können wie folgt sein:
Gruppenunterricht
Für den Gruppenunterricht braucht es Programme und Lösungen, wie man das Problem der Latenz, der Verzögerung des Signals von einem Punkt zum anderen, in den Griff bekommen könnte.[3]
Je nach technischer Ausstattung und der Internetverbindung gibt es zahlreiche Möglichkeiten gemeinsam zu musizieren.
Ist die Latenz so hoch, dass zeitgleiche Musizieren nicht ermöglicht wird gibt es folgende Varianten:
Ein Song/ein Musikstück bei dem alle dieselbe Stimme spielen
Variante A
Variante B
Ein Song/ein Musikstück bei dem unterschiedliche Stimmen musiziert werden
Variante A
Variante B
Das Zusammenspiel mehreren unterschiedlichen Stimmen ist auf die Schnelle mit einfachen Methoden nicht möglich. Doch hierzu existieren eine Vielzahl an Apps.
Eine Sammlung zu musikpädagogischen Werkzeugen finden sich z.B. auf der Seite der Musikpädagogik der Musikuni Wien.[4]
[3] https://www.musikzeitung.ch/de/smz/aktuell/2015/03/netzprobe.html#.XrKJ8y9XZ0s
[4] www.mdw.ac.at/imp/?PageId=4067